Corona-Impfung – Pflege-und Gesundheitsbranche wird priorisiert

Corona-Impfung – Pflege-und Gesundheitsbranche wird priorisiert

Die Corona Impfung – Ein Durchbruch, welcher derzeit die gesamte Welt beschäftigt. Am 09.November berichtete das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Biontech und sein amerikanischer Partner Pfizer über ihre Erfolgsmeldung aus der Forschung.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz veröffentlichten Biontech und Pfizer ihre ersten Ergebnisse des Corona-Impfstoffs und weckten damit große Hoffnung für die Menschheit und insbesondere für die Pflege- und Gesundheitsbranche. 

Doch wie sicher ist der Impfschutz? Wer wird zuerst geimpft, werden Pfleger/Innen priorisiert und ist eine Impfpflicht in Planung? In diesem Artikel klären wir dich über all diese offenen Fragen auf.

90-prozentiger Schutz laut Biontech und Pfizer– Wie sicher ist der Impfschutz?

Biontech und Pfizer sprechen nach bisherigen Angaben zufolge von einem mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. Laut dem Biotechnologie-Unternehmen und dem Pharmazieriesen sei der Corona-Impfstoff BNT162b2 bei über 40.000 Probanden getestet worden. Dabei wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt.

Die bisherigen Ergebnisse der Impfstudie sind deutlich besser als erwartet, jedoch kann sich die Effizienz des Corona-Impfstoffs mit dem Fortgang der Studie noch ändern bzw. abweichen. Deutsche Virologen sprechen aber im Gesamten von einem sehr erfreulichen Ergebnis, da viele laufende Impfstudien zu Covid-19 eine lediglich 50-prozentige Erfolgsquote für eine Zulassung voraussetzen.

Noch in diesem Monat möchten die beiden Unternehmen eine Nofallzulassung für den Corona-Impfstoff bei der amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA beantragen und somit in den USA bereits im Dezember rund 20 Millionen der 330 Millionen Menschen im Lande impfen lassen. Dies verkündete der für das Corona-Impfprogramm zuständige Regierungsvertreter Moncef Slaoui bei dem jüngsten Auftritt mit Donald Trump.

Laut dem deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn wird auch in Europa mit einer zügigen Zulassung des Corona-Impfstoffs gerechnet. Da die europäische Arzneibehörde EMA jedoch noch weitere Tests mit dem Impfstoff vornehme, sei in Europa frühestens Anfang 2021 eine Zulassung realistisch.

Insgesamt planen Biontech und Pfizer noch in diesem Jahr rund 50 Millionen Impfdosen zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2021 sollen es bereits 1,3 Milliarden Impfdosen weltweit sein. Die globale Verteilung der Corona-Impfstoffe steht noch in Diskussion. Geplant ist jedoch, dass die Impfdosen an dem Bevölkerungsanteil der einzelnen EU-Staaten angepasst werden sollen.

Wer wird zuerst gegen Covid-19 geimpft? Pflegekräfte stehen an oberster Stelle

Vor einer wichtigen Frage stehen wir jedoch noch: Wer wird zuerst gegen das Corona-Virus geimpft? Wird die Pflege- und Gesundheitsbranche bevorzugt, um Pfleger/Innen und Co. einen besseren Schutz zu bieten? Eine Impfstrategie ist also von großer Bedeutung, wenn ein globaler Corona-Impfschutz in Kraft treten soll.

Das Bundesgesundheitsministerium beauftragte die deutsche Impfkommission beim Robert Koch-Institut Empfehlungen für die Impfstrategie bzw. Priorisierung zu erstellen. Spahn stellte bereits am 09.11. entsprechende Vorschläge vor. Hierbei steht fest: Pflegekräfte werden priorisiert. Somit stehen Mitarbeiter des Gesundheitswesens wie auch Ärzte an erster Stelle. Zudem sollen Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, ebenfalls schnellstmöglich gegen den Corona-Virus geimpft werden.

Letzteres stellt die Politik jedoch vor eine große Herausforderung. Gesundheitsminister Spahn erwähnte in diesem Zusammenhang, dass bis zu 40% Prozent der Menschen, mitunter aufgrund des demographischen Wandels, zu der Risikogruppe zählen.

Diese Priorisierungsentscheidungen müssen weiterhin rechtlich sowie vor allem ethisch untersucht werden. Deswegen wird bis Ende des Jahres eine Corona-Impfstrategie konkretisiert.

Soll eine Corona-Impfpflicht in Kraft treten?

Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete in einer Videobotschaft parallel zur Veröffentlichung des Corona-Impfstoffes, dass es zu keiner Impfpflicht kommen wird „Niemand wird gezwungen, sich impfen zu lassen.“.

Mit der Aussage der Bundeskanzlerin ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Corona-Impfung zu einer Art Zugangsvoraussetzung für bestimmte Arbeitsplätze, Schulen, Unis, Massenveranstaltungen etc. wird.

Zudem lässt das deutsche Infektionsgesetz grundsätzlich eine Impfpflicht zu. Es wäre also möglich eine Corona-Impfpflicht einzuführen. Beispielsweise ist dies bei der Masern-Erkrankung der Fall. Ab dem 31. Juli 2021 müssen Pflegekräfte, welche nach 1970 geboren wurden, einen Nachweis über eine Masern-Impfung vorlegen.

Ausblick: Wie geht es jetzt weiter und welche Auswirkungen hat die Corona-Impfung auf die Pflege- und Gesundheitsbranche?

In den nächsten Monaten werden Biontech und Pfizer ihre Ergebnisse ausreifen. Demnach werden Anfang des Jahres vermutlich die ersten Menschen nach einer bestimmten Impfstrategie in Deutschland geimpft.

Grundsätzlich stellt die Corona-Impfung einen enormen Fortschritt in Zeiten der Pandemie dar. Insbesondere die Gesundheits- und Pflegebranche profitiert davon, denn Pflegekräften, Ärzten und Co. wird ein besserer Schutz geboten.

Hinsichtlich der bisher fehlenden expliziten Regelungen könnte es jedoch zu Problemen hinsichtlich der Corona-Impfung kommen. Pflege- und Altenheime sowie ambulante Pflegedienste befürchten, dass sich einige Pflegekräfte gegen die Corona-Impfung entscheiden könnten. Dies würde wiederum ein erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber den zu Pflegenden darstellen oder zu einem Personalmangel führen.

Bevor also die ersten Personen offiziell geimpft werden, muss es insbesondere für die Pflege- und Gesundheitsbranche klare Regelungen geben. Ob die Corona-Impfung beispielsweise freiwillig ist oder eine Zugangsvoraussetzung für den Pflegeberuf darstellt.

Einige Fragen stehen somit noch offen und müssen in den nächsten Monaten dringend beantwortet werden, um Konflikte zu vermeiden.

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